Heute möchte ich mit dir über ein besonders wichtiges Thema sprechen, den Selbstwert.

Ich dachte, am besten gelingt mir das mit einem Patientenbeispiel, weil es dann anschaulicher für dich wird. Aber zunächst:

Was bedeutet Selbstwert?

Der Ausdruck Selbstwert beinhaltet, welchen Wert du dir selber zuschreibst. Er setzt sich zusammen aus der Selbstakzeptanz, dem Selbstbewusstsein und der Selbstfürsorge. Der Selbstwert wird in den ersten Lebensjahren von unseren Bezugspersonen und Erfahrungen geprägt. Ein niedriger Selbstwert führt dazu, dass man mit sich selber nicht gut umgeht, von Selbstzweifeln geplagt wird und andere Menschen als wichtiger einstuft. Ein gesunder Selbstwert führt dazu, dass man selbstsicher ist und sich gut um sich selbst kümmert. 

Hypnoseanwendung bei Selbstwertproblematik

Heute möchte ich dir mal einen kurzen Einblick in meine Therapie-Praxis geben:

Ein Patient, 42 Jahre, ist seit 1,5 Monaten bei mir in Behandlung. Er ist unsicher, hat viele Selbstzweifel und das Gefühl, wenig wert zu sein. Die Sitzung fand persönlich, im Sitzen statt.

Bei unserer ersten Selbstwert-Hypnose, war er anfangs sehr nervös und kam kaum zur Ruhe. Nach und nach merkte ich aber, dass sein Körper immer ruhiger wurde und er sich besser einlassen konnte. Sein Bauch grummelte (für mich immer ein Zeichen für Entspannung). Als ich mit der Körper- und Atemübung durch bin und mit dem eigentlichen Hypnoseteil anfange, muss er leicht lächeln. Zu diesem Zeitpunkt weiß ich noch nicht warum. Kurze Zeit später laufen ihm erste Tränen über das Gesicht. Ich merke, dass er hierbei auch wieder etwas unruhiger wird. Nach und nach ändert sich aber auch das wieder. Gegen Ende frage ich ihn, ob er seine Hand als Verstärkung (um einen inneren Anker zu installieren) auf sein Herz legen möchte. Seine Hand folgt meiner Frage wie von selbst. Zuletzt zähle ich von drei nach eins herunter und der Patient öffnet wieder seine Augen. Er berichtet, dass ich genau ins Schwarze getroffen habe, da er unglaublich gerne gärtnert und es in der Hypnose um Pflanzen geht und er sich das sehr gut vorstellen konnte. Er wird richtig traurig, als er berichtet, dass es ihm gerade so richtig bewusst geworden ist, dass er oft schlecht mit sich umgeht und sich so wenig um sich selbst kümmert. Seine Traurigkeit verstärkt sich, als er sagt, dass er jetzt versteht, warum andere ihn manchmal so schlecht behandeln würden, weil er sich selbst auch nicht als wichtig ansehen würde. Der Patient bekommt von mir die Aufnahme der Sitzung mitgegeben und ich rate ihm, die Hypnose regelmäßig anzuhören oder seine Hand aufs Herz legen und nochmal nachspüren. Der Patient kommt nach zwei Wochen wieder. Er hat in der Zwischenzeit die Hypnose noch drei weitere Male angehört. Er fühlt sich besser und respektiert sich selbst mehr, das zeigt sich darin, dass er anderen Menschen Grenzen setzt. Die Traurigkeit, die er bei den Hypnosen gespürt hat, war sein Anreiz, etwas zu ändern. 

Ich hoffe, du hast einen guten Eindruck gewonnen, wie eine Selbstwert-Hypnose ansetzt und was sie bewirken kann.